Ist Poseidon Folk-Fan? Diese Frage stellten sich sicherlich die mehr als 1.800 Folkfans, die zusammen die neunte Auflage des Castellans Folksommers am Kulturufer Nasses Dreieck feierten, als kurz vor dem Showfinale des Hauptacts des Festivals, der Band „Firkin“ aus Ungarn, ein Wolkenbruch das Festivalgelände überzog, der seinesgleichen suchte.
Die Festivalinsel am Nassen Dreieck war schon früh am Abend sehr gut besucht und unaufhörlich strömten mehr und mehr Folkfans in den „größten Open-Air-Pub“ außerhalb Irlands, um beim Castellans Folksommer dabei zu sein. Den Anfang des Abends machte „MacPiet“, der das Publikum gekonnt mit Dudelsack und Gitarre und schlagkräftigen Ansagen flott in die richtige Stimmung brachte, ehe die erste Band des Abends, unsere guten Freunde von „Good Nightfolks“ aus Münster, das Festival mit ihrem ersten Set eröffneten. Es dauerte gar nicht lange, ehe der Platz vor der Bühne eng wurde und die Ersten anfingen zu tanzen.
Nach gut 90 Minuten traditioneller Folkmusik wurde es lauter auf der Bühne. „Can I have a pint of SIR REG, please?“ Unter diesem Motto brachte die Band „Sir Reg“ aus Schweden das Publikum mit ausschließlich eigenem Songmaterial, das sehr folkrockig arrangiert war, so richtig in Stimmung. Schnell war hier der Nachschub an Guinness und Kilkenny sowohl vor als auch auf der Bühne sehr gefragt, da die Band ihre Musik sehr engagiert vortrug und sich die Zahl der Tänzer schnell vergrößerte, ehe nach einem weiteren Intermezzo von „MacPiet“ und auch der englischen Tanzgruppe „Chingford Morrismen“ der Hauptact des Abends „Firkin“ aus Budapest die Bühne betraten.
„Firkin“, die bereits vor zwei Jahren als Hauptact die Castellans-Bühne souverän eroberten, gaben auch in diesem Jahr wieder alles. Gekonnt arrangierte traditionelle irische Stücke, aber auch Stücke von Flogging Molly brachten das Publikum richtig in Fahrt. Besonders gut kamen zwei weltbekannte Gassenhauer an, die die Band in ungarischer Sprache vortrugen.
Gegen Ende des Auftritts von „Firkin“ begann es plötzlich zu regnen. Abgelenkt von der Show hatte niemand – weder Besucher, Veranstalter noch die Musiker – das heraufgezogene Gewitter bemerkt, ehe es kurz vor dem grandiosen Finale der Band heftig zu Regnen begann. Das Publikum hat den Regen zunächst amüsiert zur Kenntnis genommen und einige Hartgesottene haben es sich nicht nehmen lassen zu „Drunken Lullabies“ im Schlamm vor der Bühne heftig zu tanzen. Das spornte die Band an, noch zwei weitere Stücke zu spielen, ehe die Show dann leider wegen des immer heftiger werdenden Gewitters abgebrochen werden musste. Die meisten Stücke der Set-Liste waren allerdings gespielt, so dass den Besuchern nicht sehr viel von der Firkin-Show fehlten.
Alles in allem wiederum ein sehr gelungenes Castellans-Festival. Am 28. Juli 2013 gibt’s die 10. Auflage
httpv://www.youtube.com/watch?v=ZZmtYRV7fp0